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Kultusministerin Schavan zu Besuch im Kolleg: "Die besten eines Jahrgangs müssen...

Kultusministerin Schavan zu Besuch im Kolleg: "Die besten eines Jahrgangs müssen Lehrer werden!" Frau Dr. Annette Schavan, für Schule und Bildung zuständige Ministerin des Landes Baden-Württemberg, hat heute Nachmittag für gut zwei Stunden das Kolleg St. Blasien besucht. Zunächst hat sie sich im kleinen Kreis über Schule und Internat informieren lassen, anschließend stand Sie im Festsaal einer großen Runde Rede und Antwort. Anhand der Grundfragen Kants (Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?) entwickelte sie zunächst in 15 Minuten ein kurzes "Kern-Curriculum" für eine moderne Schule. Anschließend wurden Fragen gestellt von Schülern der Klassenstufe 11 bis 13 und von Lehrern. Es ging zunächst um das Konzept und um die konkrete Umsetzung der (gar nicht mehr so) neuen Kursstufe, vor allem anhand des Beispielfachs Mathematik. Deutlich spürbar dabei waren die (An-)Fragen der jetzigen Abiturienten, die ja die ersten sind mit dem neuen System. Es wurde weiter gefragt nach dem Wert des Abiturs und nach der Sinnhaftigkeit des Fächerkanons ("13 Jahre Malen aber nur 3 Jahre Politik?") und nach dem schillernden Begriff von Elite, der zur Zeit die Bildungsdiskussion in den Medien bestimme. Auch Fragen nach der zunehmenden Belastung von Lehrern wurden deutlich vorgetragen. Frau Dr. Schavan antwortete und nutzte dabei stets die Gelegenheit, für Neuerungen und Reformen in der Bildung zu werben. Ihren Respekt vor der "Schwerstarbeit" der Lehrer und ihre Erwartungen zugleich drückte die Kultusministerin eindrücklich in dem Wunsch aus, die "besten eines Abijahrgangs müssen Lehrer werden". Dass das Kolleg St. Blasien als privater Träger in besonderer Weise von den Reformen betroffen ist, machte der Kollegsdirektor, Pater Johannes Siebner SJ, deutlich. Die Umstellung auf G8 zum Beispiel mag zwar politisch gewollt und eventuell auch pädagogisch inzwischen unstrittig sein; das Kolleg aber wird dadurch vor erhebliche finanzielle Belastungen gestellt, für die bisher kein Ausgleich in Sicht ist.