Kolleg St. Blasien

Historie

Das Kolleg St. Blasien ist ein international ausgerichtetes Jesuitengymnasium mit Internat für Jungen und für Mädchen. Es wurde 1934 vom Jesuitenorden gegründet und wird seither von Patres der „Gesellschaft Jesu“ geleitet. Das katholisch geprägte Jesuitenkolleg ist ein privates, staatlich anerkanntes Gymnasium und nimmt Schüler aller Glaubensrichtungen von der 5. Klasse bis zum Abitur auf. Die Internatsschule versteht sich als Bildungsort, in dem auf umfassende Bildung und ganzheitliche Erziehung zur Verantwortung für die Kirche und für das gesellschaftliche Allgemeinwohl im Sinne des christlichen Glaubens Wert gelegt wird.

Nach dem Niedergang der in den Klostergebäuden untergebrachten Industrie Ende der 20er Jahre, übernimmt 1934 der Jesuitenorden das Gebäude und eröffnet darin ein Knabeninternat.

Die ersten Schüler kommen vom Jesuitenkolleg Stella Matutina in Feldkirch/Vorarlberg, wo der Aufenthalt deutscher Schüler durch die nationalsozialistische Politik unmöglich geworden war.

Erblickt man in dieser Schülerevakuierung von einer Jesuitenschule in eine andere so etwas wie Kontinuität, so kann man die Geschichte des Kollegs St. Blasien sogar noch viel weiter zurückverfolgen: ins schweizerische Freiburg und ins Jahr 1596. Dort gründete nämlich der hl. Petrus Canisius das Jesuitenkolleg „St. Michael“. Nach der Niederlage Freiburgs im Sonderbundkrieg mussten die Jesuiten 1847 die Stadt räumen. Sie gründeten für ihre Zöglinge 1856 die Stella Matutina.

Auch der Neuanfang 1934 im Schwarzwald war alles andere als unbeschwert. Eine katholische Privatschule - noch dazu geführt von Jesuiten - war den Nationalsozialisten unangenehm.

Schon 1939 musste die Schule wieder geschlossen werden. Die Gebäude wurden im Krieg vorübergehend als Lazarett genutzt.

Am 1. Mai 1946 haben die Jesuiten unter schwierigsten Bedingungen wieder mit der pädagogischen Arbeit angefangen. Die Schule wuchs in den folgenden Jahrzehnten und nahm bald auch Mädchen auf. Mit dem seit 1989 angegliederten Mädcheninternat wurde auf vielfachen Wunsch hin das pädagogische Angebot erweitert. Mit der Einrichtung einer EUROKLASSE wurde 1994 der internationale Charakter des Kollegs noch verstärkt: Schülerinnen und Schüler aus aller Welt kommen, um hier ein Jahr lang vor allem ihre Deutschkenntnisse zu verbessern. Chinesisch – von 1996 an AG – wird seit 2006 als dritte reguläre Fremdsprache angeboten, verbunden mit einem dreimonatigen Sprachaufenthalt in Shanghai.

Die musische Erziehung hat am Kolleg einen hohen Stellenwert. Das eigene Musikhaus „Bleiche“ bietet Raum für die Instrumentalklasse, das Vororchester, der Unterstufenchor, das Kollegsorchester, den Kollegschor und die Big Band. In den Übungsräumen wird individueller Instrumental- und Gesangsunterricht erteilt.

Es gibt eine große Vielfalt von AGs und weit gefächerte Freizeitmöglichkeiten, die das breite Angebot ergänzen.
Das Kolleg unterhält zahlreiche Partnerschaften mit (Jesuiten-) Schulen im Ausland und ermöglicht regelmäßigen Schüleraustausch.
Rund 900 Schülerinnen und Schüler (davon ca. 300 im Internat) aus über 25 Ländern bilden die Kollegsgemeinschaft.
Heute bemühen sich Jesuiten gemeinsam mit vielen Mitarbeitern um die ganzheitliche Erziehung und umfassende Bildung junger Menschen am Kolleg St. Blasien.