„Die ganze Welt ist Bühne“
In diesem Zitat aus William Shakespeares Komödie „Wie es euch gefällt“ philosophiert eine Figur auf der Bühne über das Leben und darüber, wie wir auf die Weltbühne auftreten und am Ende des Lebens wieder abtreten. Es ist eine weltbekannte Metapher.
Man könnte dieses Zitat aber auch umdrehen und sagen: „die Bühne ist die ganze Welt“. Denn auf der Bühne kann man Einblick in verschiedene Welten geben, auf eine ganz andere Weise als Fakten es können. Beispielsweise fiebern wir mit einem Protagonisten mit, dessen Glück auf Messers Schneide steht. Wenn wir Brechts „Kreidekreis“ sehen, denken wir darüber nach, was eigentlich eine gute Mutter ist. In „Terror“ von Ferdinand von Schirach müssen wir selbst entscheiden, ob man Menschenleben gegeneinander aufwiegen darf. Hören wir Mozart fühlen wir uns ins Europa des 18. Jahrhunderts versetzt, sehen wir ein Gemälde von Picasso entführt es uns in eine andere Welt.
Die Herausforderungen, Probleme, Wünsche und Hoffnungen, die die Kunst uns zeigt, werden zu unseren – deren Überlegungen halten uns einen Spiegel der Gesellschaft und aktueller Fragen vor und regen uns dadurch dazu an, uns selbst Gedanken zu machen.
Die Kunst (und dieser Begriff soll Bildende Kunst, Musik, Film/ Foto, Theater und Literatur umfassen) erhält durch diese Betrachtung einen ganz anderen Stellenwert. Man kann die Menschen durch Kunst bewegen und bilden.
Auch Schule soll die Schülerinnen und Schüler bewegen und bilden und zwar nicht nur in den jeweiligen Schulfächern, sondern ebenso in ihrer Persönlichkeit und indem sie die Möglichkeit bekommen, ihren Horizont zu erweitern und ihre eigenen Talente fördern und entdecken. Zudem gilt es, eine Herzensbildung zu ermöglichen, die sich oftmals durch künstlerische Ausdrucksformen entwickelt.
Am Kolleg gibt es zahlreiche AGs/ Bereiche, die genau das schon jahrelang tun.
Besonders die letzten anderthalb Jahre, in welchen coronabedingt vieles ausfallen musste, haben gezeigt, wie sehr diese Kunstbegegnungen uns überall und auch am Kolleg gefehlt haben. Daraus ergab sich die Idee der Kollegsleitung, ein Zeichen für die Kunst zu setzen: Der Gedanke ist, dass die schon bestehenden künstlerischen Arbeitsgemeinschaften mehr gefördert, unterstützt und neu belebt werden und die verschiedenen Bereiche stärker miteinander agieren können.
Um dies zu erreichen, braucht es eine Koordinationsstelle, an die sich die Bereiche auch mit ihren kreativen Ideen wenden können, die die Kommunikation erleichtert und verschiedene Projekte, Veranstaltungen, Exkursionen und Workshops unterstützt. Diese Koordinationsstelle wird in Zukunft der Kultur und Kolleg (KuK) Verein unter dem Vorsitz des Kollegsdirektors Pater Rieder SJ sein. Als Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um den Verein und die Verwirklichung von Projekten steht die Geschäftsführerin von KuK, Frau Caroline Keller gerne zur Verfügung (per Mail ist sie unter kuk@kolleg-st-blasien.de zu erreichen).
Die Hauptaufgabe von KuK wird also die Koordination der verschiedenen Bereiche sein. Der Zweck des Vereins ist die Förderung und Unterstützung von Kunst, Musik, Theater sowie Foto- und Filmkunst. Dies soll durch kulturelle Veranstaltungen am Kolleg, wie Konzerte, Filmvorführungen, Foto- und Theatervorstellungen erreicht werden.
Wir freuen uns sehr, dass durch die Gründung des KuK e. V. das kulturelle Leben nach der schmerzhaft langen Corona-Pause wieder neu belebt und kreativ gestaltet werden kann und auf die vielen künstlerischen Beiträge, die unsere KollegianerInnen entwickeln werden.