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Ignatius der Pilger

P. Dr. Wilfried Dettling SJ hat am Dienstagabend (23. März) in einem spannenden Vortrag über „Ignatius von Loyola – Pilgern mit offenem Ausgang“ gehalten. Das Referat drehte sich um die Aspekte, warum sich Ignatius nach seiner Lebenswende für eine Pilgerfahrt ins Heilige Land entschieden hat und welche Bedeutung Pilgererfahrungen für uns heute haben können? Nach Meinung von Dettling wollte Ignatius Gott und den biblischen Stätten im Heiligen Land nahe sein – auch Jesus von Nazareth war ein Pilger. Zudem wollte Ignatius vor Ort in einen räumlichen Kontakt treten und prüfen, ob das tatsächlich stimmt, was in der Bibel steht und was andere über den Nazarener erzählen. Man fühlt sich vor Ort als Pilger mit den biblischen Stätten und den Menschen mehr verbunden, so können die Texte aus dem Evangelium für das eigene Leben eine neue Qualität erhalten. Spätestens seit Hape Kerkeling gibt es heute ein Comeback des Pilgerns, um Kraftorte, Stärkung, Orientierung und Klarheit zu finden sowie Segen zu empfangen. Pilgern beginnt immer mit einem festen Anfang, aber der Ausgang und das Ende ist offen und unverfügbar. Der dynamische Prozess auf dem Weg ist entscheidend, auf dem Begegnungen mit anderen und sich selbst geschehen. Es kann etwas in Gang kommen und sich verändern. Antworten auf Fragen können sich klären und auch eine neue Sehnsucht kann entstehen. Dettling fasst die Beweggründe für Pilgererfahrungen im Heiligen Land mit dem Dreiklang von Gleichräumigkeit, Gleichzeitigkeit und Gleichempfindlichkeit zusammen. Zum Abschluss legte P. Dettling SJ die Szene aus dem Johannesevangelium aus, wo Jesus die beiden Jünger, die ihm nachfolgen, fragt: „Was sucht ihr?“ Und sie antworten: „Rabbi, wo wohnst du?“ Und Jesus sagt: „Kommt und seht!“

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