Unser Alltag im Internat ist so vielfältig und bunt wie das Leben. Manches wird besonders intensiv erlebt, weil wir eng und vertraut zusammenwohnen. Anderes erfordert mehr Mühe, Verantwortung und klare Regeln, weil nicht sofort die eigenen Eltern einspringen können. Deshalb bedürfen mehr Punkte der ausdrücklichen Klärung als es zu Hause im familiären Umfeld nötig ist. Diese Punkte finden Sie nachfolgend alphabetisch aufgelistet:
Zusätzliche Aspekte finden Sie im Internatshandbuch für Eltern.
An- und Abreisetage
Der Anreisetag am Internat ist für gewöhnlich montags nach den Ferien. Ab 14 Uhr sind die Türen für unsere internen Schülerinnen und Schüler geöffnet.
Je nach Jahrgangsstufe müssen die Mädchen und Jungen bis zu einer bestimmten Zeit am Abend im Internat sein. Bitte berücksichtigen Sie bei Ihren Reiseplänen dieses Zeitfenster. Eine rechtzeitige Rückkehr ist deshalb wichtig, da am darauffolgenden Tag der Unterricht wieder beginnt. Verspätungen bringen teilweise erhebliche Störungen der Nachtruhe für die gesamte Gruppe mit sich.
An Abreisetagen organisiert das Internat bei rechtzeitiger Meldung Busse, die die Schülerinnen und Schüler an die Bahnhöfe Seebrugg oder Waldshut bringen - sowie Sammeltaxis zu den Flughäfen Zürich und Basel/Mulhouse/Freiburg.
Ausflüge
Im Laufe eines Schuljahres unternimmt jede Internatsgruppe Ausflüge und gemeinsame Aktivitäten. Um das Gemeinschaftsgefüge zu stärken, nehmen daran alle Gruppenmitglieder teil. Die Kosten für solche verbindlichen Gruppenunternehmungen sind pro Schulhalbjahr auf 180€ begrenzt. Darüber hinaus gibt es immer wieder die Möglichkeit, an Veranstaltungen teilzunehmen, die gruppenübergreifend organisiert sind. Beispielsweise Opern- oder Theaterfahrten des Kultur-AK, Skiausfahrten oder ein Besuch im Fußballstadion. Auch diese Kosten werden jeweils über die Nebenkosten abgerechnet. Bitte vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, in welchem Umfang Sie die Teilnahme an solchen freiwilligen Aktivitäten unterstützen und erlauben möchten.
Besuche in St. Blasien
Besucher und Besucherinnen sind bei uns herzlich Willkommen - auch wenn wir dafür keine festen Besuchs- und Familienwochenende eingerichtet haben. Selbstverständlich sind unsere Gäste auch immer zum Mitfeiern der Gottesdienste eingeladen.
Besuche von Familie oder Freunden müssen allerdings im Vorfeld mit den Internatspädagogen abgestimmt werden, um terminliche Kollisionen oder Verstimmungen zu verhindern. Wir bitten Sie außerdem darum, bei Ihrem Aufenthalt in St. Blasien kurz Kontakt mit den Internatspädagogen Ihres Kindes aufzunehmen und einen Besuch auf der Gruppe einzuplanen.
Computer und Internet
Die selbstverständliche Nutzung der verschiedenen Medien wie beispielsweise Smartphones und Internet haben die Anforderungen an unsere pädagogische Arbeit in den letzten Jahren deutlich verändert und erweitert. Wir bemühen uns darum, die Schülerinnen und Schüler altersspezifisch zu einem verantwortungsvollen Umgang mit diesen Medien und zu einem reflektierten Kommunikationsverhalten zu erziehen. Deshalb haben wir am Kolleg ein medienpädagogisches Konzept entwickelt. Am Kolleg haben die Schülerinnen und Schüler selbstverständlich die Möglichkeit, das Internet zu nutzen. In der Mittelstufe stehen in den jeweiligen Studiersälen Computer zur Verfügung. Außerdem haben die Jugendlichen einen geregelten Zugang zu verschiedenen Computerräumen, um ihre Hausaufgaben zu erledigen oder um Mails zu lesen und zu schreiben.
Diese Computer sind mit einer Filtersoftware des Baden-Württembergischen Kultusministeriums ausgestattet, um auf diese Weise den Besuch von jugendgefährdenden Seiten zu verhindern. Eigene Computer einschließlich Notebooks, IPads und alle Formen von Tablet-PCs sind in der Unterstufe im Regelfall nicht zugelassen.
Ab der 10. Klasse steht den Schülerinnen und Schülern der Internetzugang über WLAN zur Verfügung, so dass sie im eigenen Zimmer an ihrem Computer arbeiten können. Wir verfolgen das Ziel, die Kompetenz und die Eigenverantwortung der Mädchen und Jungen im Umgang mit dem Internet zu erweitern und zu stärken. Alle Jugendlichen der Oberstufe müssen deshalb vor der Nutzung des WLAN-Netzes eine hausinterne Schulung besuchen, die von einem externen Fachreferenten geleitet wird. Hierbei geht es um Themen wie Chancen und Risiken der Internetnutzung, medizinisch-psychologische Gefahren bei Missbrauch sowie Aspekte der Internetsucht. Außerdem werden alle Schülerinnen und Schüler über die Rechtswidrigkeit von illegalen Downloads aufgeklärt. Die gewonnenen und hoffentlich auch verinnerlichten Einsichten und Absichten müssen sie abschließend in einer „Selbstverpflichtung“ dokumentieren, die in der jeweiligen Schülerakte aufgehoben wird. Die darauf erfolgte Freischaltung unterliegt einer zeitlichen Begrenzung, um ein „Dauersurfen“ zu verhindern: Das WLAN ist von Unterrichtsbeginn bis 22:00 Uhr, ausgenommen die erste Studiereinheit, aktiviert. Ein Content-Filter ist im Gegensatz zur Mittelstufe nicht mehr aktiv.
Fahrräder
In der landschaftlich wunderschönen St. Blasier Umgebung geht es permanent bergauf – trotzdem oder gerade deshalb ermutigen wir, ein eigenes Fahrrad mitzubringen. Ab der Mittelstufe dürfen die Jugendlichen nach Absprache gemeinsame Fahrradtouren in der Region unternehmen. Bitte achten sie auf die Verkehrstüchtigkeit des Rades. Insbesondere bei der Beleuchtung und den Bremsen sowie darauf, dass Ihr Kind einen Fahrradhelm hat. Wir haben zwei Fahrradkeller, in dem die Fahrräder abgestellt und abgeschlossen werden. Zugleich weisen wir aber ausdrücklich darauf hin, dass wir bei Beschädigung oder Diebstahl nicht haften.
Ferien
Der Kollegs-Ferienkalender für ein Schuljahr wird jeweils im vorangehenden Herbst durch den Kollegsrat beschlossen und veröffentlicht. Während der Ferien schließt das Internat und alle Schülerinnen und Schüler müssen das Haus verlassen. Für die Unterbringung von Schülern, deren Eltern im weit entfernten Ausland leben, sind wir auf die Gastfreundschaft näher wohnender Kollegsfamilien angewiesen.
Freundschaften
Das Zusammenleben im Internat bietet viele Möglichkeiten zum Aufbau und zur Pflege von Freundschaften. Viele Freundschaften, die zu Kollegszeiten geknüpft werden, halten für das weitere Leben. Eine gute Freundin bzw. ein guter Freund zu werden fordert die Kinder und Jugendlichen auch in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit heraus. Sie lernen Zuverlässigkeit, Verbindlichkeit, Konfliktfähigkeit und zugleich Fähigkeiten wie Zuhören können, Rücksichtnahme und Diskretion. Mädchen und Jungen können sich gegenseitig auf der Gruppe besuchen, müssen sich jedoch vorher bei den jeweiligen Internatspädagogen anmelden. Die Besuchszeiten sind abends altersspezifisch abgestuft begrenzt, um den Bewohnern der Gruppen einen ruhigen Tagesausklang und eine geordnete Bettgehzeit zu ermöglichen.
Führerschein
Grundsätzlich besteht die Möglichkeit, während der Zeit im Internat bei einer örtlichen Fahrschule den Führerschein zu machen. Bitte nehmen Sie im Vorfeld rechtzeitig mit den Internatspädagogen Ihres Kindes Kontakt auf, um zu besprechen, ob die schulische Situation und das Freizeitverhalten einen solch aufwändigen Schritt erlauben.
Hütten
Das Kolleg besitzt in fußläufiger Nähe zwei Hütten am Waldrand. Hier können die Internatsgruppen gemütliche Wochenenden bei Lagerfeuer, Stockbrot und Nachtwanderung in der unmittelbaren Natur verbringen.
Krankenabteilung und Hausarzt
Für medizinische Hilfe jeder Art steht unsere Krankenabteilung offen. Das geht von Bauchweh über Erkältung und Schnittwunden bis hin zu Infektionskrankheiten oder Knochenbrüchen. Unser Hausarzt hält viermal in der Woche Sprechstunde und ist darüber hinaus jederzeit für uns erreichbar. Das Recht auf individuelle Arztwahl wird dadurch natürlich nicht eingeschränkt.
Schülerinnen und Schüler bis einschließlich Klasse 10, die aus gesundheitlichen Gründen den Unterricht nicht besuchen können, dürfen sich in den historischen Räumen der Krankenabteilung (Krabt) erholen. Sie werden dort von unserer Krankenschwester betreut. Kursstufenschüler dürfen auf Wunsch bei Krankheit in ihrem Zimmer bleiben. Im Falle ansteckender Krankheiten steht ein eigenes Krankenzimmer zu Verfügung. Alle Schüler und Schülerinnen müssen sich am Morgen persönlich auf der Krankenabteilung krankmelden.
Motorisierte Fahrzeuge
Aus vielerlei Gründen ist es Schülerinnen und Schülern nicht gestattet, am Internat private Fahrzeuge wie ein Auto, einen Motorroller oder ein Motorrad zu haben. Wir bitten Sie nachdrücklich, diese Regel uneingeschränkt zu beachten und auch von der Ausleihe von Mietfahrzeugen für die An- oder Abreise bei Ferien abzusehen.
Pfingsten
Das Pfingstfest ist der Höhepunkt eines Schuljahres in St. Blasien. Von Freitagabend bis Montagmittag gibt es ein buntes und abwechslungsreiches Programm mit Präsentationen, Aufführungen und Konzerten, Lehrersprechstunden, Elterntreffen, Vorträgen und Versammlungen. Am Morgen des Pfingstsonntags feiert die ganze Kollegsgemeinschaft gemeinsam ein festliches Hochamt im Dom. Wir gehen davon aus, dass die Eltern aller Schülerinnen und Schüler, intern wie extern, zu diesen Tagen nach St. Blasien kommen. Deshalb ist es empfehlenswert, sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu kümmern. Das jeweilige Programm schicken wir Ihnen einige Wochen vorher zu.
Rauchen
Nicht nur im Blick auf die Vorgaben des Jugendschutzgesetzes ist unseren Schülerinnen und Schülern unter 18 Jahren das Rauchen nicht gestattet. Das gesamte Kollegsgelände ist im Regelfall rauchfrei.
Taschengeld
Das Taschengeld erhalten die Schülerinnen und Schüler von Ihren Eltern. Dazu wird beim Einzug ins Internat ein Taschengeldkonto bei einem örtlichen Geldinstitut eröffnet und mit etwa € 150 ausgestattet und dann regelmäßig aufgefüllt. Die Schülerinnen und Schüler heben von diesem Konto ihr wöchentliches Taschengeld ab. Es gibt dabei eine altersabhängige festgesetzte Obergrenze.
In der Mittelstufe erhalten die Internatspädagogen die Kontoauszüge und können so an Ihrer Stelle einen vereinbarungsgemäßen Umgang mit dem Geld überprüfen und bei Unklarheiten nachfragen. In der Oberstufe entfällt diese Regelung, nicht aber die festgelegte Obergrenze (siehe Internatsordnung). Taschengeld dient vor allem dazu, schrittweise den Umgang mit Geld zu erlernen. Größere Anschaffungen wie Kleidung und Schulsachen sollten nicht vom Taschengeld bezahlt werden.
Im Interesse eines aufrichtigen und friedlichen Zusammenlebens bitten wir Sie dringend, von diesen Regelungen nicht abzuweichen und insbesondere den Kindern keine größeren Bargeld-Beträge mit ins Internat zu geben!
Telefon: Mobil und Festnetz
Mobiltelefone sind gestattet und werden bis einschließlich zur neunten Klasse am Abend eingesammelt. Am nächsten Tag können sie nach dem Mittagessen wieder abgeholt werden. Es belastet das Vertrauensverhältnis zwischen Elternhaus und Internat außerordentlich, wenn Sie vor diesem Hintergrund Ihr Kind mit einem zweiten Handy für spätabendliche Telefonate ausstatten.
Ab Jahrgangsstufe 10 setzen wir auf den eigenverantwortlichen Umgang der älteren Jugendlichen. Sie sollen nach ihrer jeweiligen Bettgehzeit weder von sich aus mit dem Handy telefonieren noch angerufen werden. Hier bitten wir Sie als Eltern ausdrücklich, diese Zeiten zu respektieren, um die Nachtruhe Ihres Kindes zu gewährleisten.
Auf jeder Internatsgruppe gibt es ein Gruppentelefon, das Sie von außen direkt anwählen können. Bitte achten Sie Ihrerseits bei Anrufen auf unsere Tagesstruktur: Insbesondere während der Studierzeit und nach Beginn der Nachtruhe sind Anrufe auch von Eltern eher störend und deshalb nicht erwünscht.
Wäsche
Im monatlichen Pensionspreis sind die Kosten für die Kleiderwäsche Ihres Kindes eingeschlossen. Wir arbeiten dafür mit einer Großwäscherei in der Region zusammen. Daraus ergeben sich bestimmte Notwendigkeiten wie das gewissenhafte Sortieren der Schmutzwäsche durch die Schülerinnen und Schüler auf den Internatsgruppen und das Kennzeichnen der Wäsche durch die eingenähte Nummer. Die dafür notwendigen Wäscheetiketten sowie eine Auflistung des Ausstattungsbedarfs werden Ihnen zusammen mit dem Schul- und Internatsvertrag zugesandt. Alle weiteren notwendigen Informationen haben wir für Sie auf dem Blatt „Hinweise aus der Wäscheabteilung“ zusammengestellt. Wir bitten Sie, diese Hinweise gründlich zu lesen. Bitte nutzen Sie das Angebot der Wäscheabteilung!
Wintersport
Unsere Höhenlage auf rund 800 Metern ermöglicht uns im Winter ohne größeren Aufwand häufiges Skifahren oder Snowboarden. Der südliche Hochschwarzwald birgt lange, aber auch einigermaßen schneesichere Winter. Je nach Witterungsverhältnissen bieten wir zwei- bis dreimal in der Woche die Möglichkeit, an einer etwa dreistündigen Skiausfahrt in ein kleines Skigebiet der unmittelbaren Nachbarschaft teilzunehmen. Gelegentlich geht es auf den Feldberg und als Höhepunkte der Skisaison zwei lange Tage nach Engelberg in der Schweiz. Anfängerinnen und Anfänger haben die Möglichkeit bei uns an einem Ski- und Snowboardkurs teilzunehmen, bei dem auch erfahrene Schülerinnen und Schüler als Mentoren mitwirken. Unser großer Keller bietet ausreichend Platz für die trockene Lagerung der Winterausrüstung.
Wochenenden und Heimfahrtwochenende
Die gemeinsamen Wochenenden sind uns wichtig, weil sie Qualität in unser Zusammenleben bringen. Miteinander und füreinander Zeit zu haben, etwas zu erleben, ein Fest zu feiern oder etwas auf die Beine zu stellen: Solche Erfahrungen führen dazu, dass wir uns besser kennenlernen und miteinander vertraut werden. Zugleich schützen sie uns vor der Unverbindlichkeit eines reinen Wohnheimes. Um all das zu gewährleisten ist auch am Wochenende immer mindestens einer der beiden Internatspädagogen der Gruppe da.
Auch am Wochenende gibt es feste Punkte wie den Unterricht am Samstagmorgen bis zur fünften Stunde, Studierzeiten und am Sonntag den gemeinsamen Gottesdienst und ein festlicheres Mittagessen.
Die Besonderheit des Sonntags und die Unterbrechung des Alltags bringen wir durch eine Kleidung zum Ausdruck, die erkennbar nicht alltäglich, sondern festlich ist. Für die Älteren ist der Partykeller am Samstagabend geöffnet. Die Filmbox, unser Hauskino, zeigt am Sonntagabend einen Film auf Großleinwand. Dazwischen ist Zeit für Gruppenunternehmungen, für Sportturniere und Theater- oder Musikproben, für Partys, gemeinsame Ausflüge oder einen Besuch im Theater, im Museum, im Kino oder im Stadion. Und manchmal – auch das darf ab und zu sein – bleibt Zeit, um gemeinsam ein wenig zu faulenzen.
Zeitungen und Zeitschriften
Unsere wunderschöne und sehr gut sortierte Bibliothek, um deren Ausstattung sich der Förderverein des Kollegs sehr verdient gemacht hat, bietet nicht nur im Ausleihbereich eine breite Sammlung deutsch- und fremdsprachiger Belletristik für alle Altersstufen, sondern darüber hinaus im Lesesaal zahllose Lexika und Nachschlagewerken sowie nationale und internationale Tageszeitungen und Journale.