Abiexerzitien
Im Dezember sind sechs Schülerinnen und Schüler zusammen mit Frau Hirt und Pater Lischka als Begleitung nach Frankfurt in die Zukunftswerkstatt der Hochschule St. Georgen auf die Abi-Exerzitien gefahren. Dort hatten die Gruppe eine eigene kleine Wohnung (der „Freiraum“), die sehr heimelig eingerichtet war, wodurch sie sich schnell wohlfühlen konnte. Alle hatten ein eigenes Zimmer, welches mit dem Nötigsten ausgestattet und sehr geräumig war. Besonders schön waren ein gemütlicher Sessel und eine Kerze.
Morgens wurde mit Yoga und einem Morgengebet in den Tag gestartet und abends ebenfalls mit Yogaübungen und einem Abendgebet abgeschlossen. Es gab einen Tagesplan mit mehreren Betrachtungen, zum Teil geführt, zum Teil frei, und einer Eucharistiefeier, die wie die restlichen Programmpunkte im Meditationsraum stattgefunden hat und von Pater Lischka gehalten wurde. Dazwischen hatten wir viel Freizeit, wo man beispielsweise raus gehen oder auch etwas malen konnte und individuell die Ruhe wahrgenommen hat. Die täglichen Einzelgespräche haben einem eine sehr wichtige Stütze gegeben. Man konnte seine Gedanken aussprechen und auch verschiedene Tipps bekommen.
Herzlichen Dank an den Förderverein des Kollegs, der durch eine großzügige Spende diese Tage ermöglicht hat.
Hier sind nun ein paar Eindrücke:
1. Was hat Dich bewogen, mitzufahren zu den Abiexerzitien?
Ich wollte es gerne mal kennenlernen, weil meine Schwester etwas Ähnliches schon mehrmals gemacht hat und es mir sehr empfohlen hat.
Ich wollte mal was Neues ausprobieren und schauen was passiert.
Ich wollte es ausprobieren, klang spannend.
Ich bin eigentlich nicht so gut mit der Stille. Wenn ich etwas mache und alleine bin, läuft immer ein Hörspiel/Musik oder ich hole mir Freunde in mein Zimmer um mit ihnen zu quatschen. 3 Tage komplette Stille klang nach einem Experiment, was ich gerne einmal ausprobieren wollte.
Für mich geht es im Leben darum Chancen zu ergreifen und das stellte so eine Chance für mich dar.
Ich wollte einfach mal eine Auszeit vom Alltag zuhause und sah die Exerzitien als gute Gelegenheit dafür.
2. Wie war Deine Erfahrung?
Sehr positiv, ich habe gemerkt wie gut ich runterfahren konnte und mich einfach durch den Tag treiben lassen konnte.
Ich fand es sehr schön, dass man sich mal richtig ausruhen konnte, aber fand die Stille manchmal auch schwierig.
Sehr positiv, ich konnte ausruhen und habe meine Gedanken einmal geleert.
Durchmischt. In einem Moment hat die „Unproduktivität“ einen in den Wahnsinn getrieben, im nächsten Moment hatte es eine entspannende Wirkung, einfach mal aus dem Fenster zu schauen und Tee zu trinken – ganz anders als der Alltag.
Eine sehr beeindruckende Erfahrung.
Durchaus positiv: Ich hatte Zeit, meine Gedanken und Gefühle zu ordnen und über zukünftige Dinge ausführlicher nachdenken zu können.
3. Gibt es etwas was Dich besonders bewegt hat?
Die „Schale der Liebe“, ein Text von Bernhard von Clairvaux, und die Ruhe im Park.
Dass man Zeit hatte, über viele Dinge im Leben nachzudenken, über die man sonst nicht nachdenkt.
Ich habe tiefgründiger nachgedacht, was sehr guttat.
Die Predigt während der Eucharistiefeier war immer das Highlight des Tages. Besonders am ersten Tag die Predigt über die Schale der Liebe.
Mich hat die Geschichte des Zöllners bewegt, der nach der Begegnung mit Jesus sein Hab und Gut der Gesellschaft zurückgeben wollte.
Mich haben die Spaziergänge im Park am meisten geprägt, da sich dort meine Stimmung immer sofort gebessert hat und man in Ruhe den Geräuschen der Umgebung lauschen konnte.
4. Was ist Dir schwergefallen, und wie bist Du damit umgegangen?
In den freien Meditationen nicht abzuschweifen. Um wieder rein zu kommen habe ich nochmal das Bodyscanning gemacht.
Ich fand es schwierig, in manchen Situationen die Ruhe zu bewahren.
Der zweite Tag war hart, da ich mich eingeengt und einsam gefühlt habe. Mich auf die Übungen und mich selbst zu konzentrieren war nicht einfach.
Während den Mediationen vielleicht mal keinen Mehrwert zu erzeugen. Manchmal hatte man keine Gedanken oder nicht ausführliche Ideen zu einem Thema und dann musst man versuchen, nicht abzuschweifen bzw. einfach mal da zu sein und sich auf die Gegenwart zu konzentrieren.
Mir ist es schwergefallen nicht zu lachen. Lachen befreit und manchmal kann man es einfach nicht zurückhalten.
Mir ist es schwergefallen, in den Meditationseinheiten stets konzentriert zu bleiben und sich nicht von anderen Gedanken ablenken lassen. Mal hat es besser, mal schlechter funktioniert.
5. Was möchtest Du sonst noch sagen?
Es war eine sehr wertvolle Erfahrung, die ich vielleicht auch noch einmal machen möchte.
Ich bin froh, es probiert zu haben.
Ich nehme viel davon mit und bin froh, es einmal gemacht zu haben.
Exerzitien sind sehr individuell und persönlich. Nur weil ich bei diesen mich nicht immer ganz auf die Sache einlassen konnte, glaube ich, viel gelernt zu haben und bin dankbar für die Erfahrung. Vielleicht mach ich es ein erneutes Mal in einem anderen Kontext.
Solche Tage in Stille zu verbringen werde ich definitiv in der Zukunft wiederholen. Eine Erfahrung, die sich für mich gelohnt hat und als Auszeit einen tollen Effekt auf Körper und Geist hatte.
Die Gruppe der Abiexerzitein 2024