Medienscouts - die Pilotphase
Kürzlich konnten wir darüber berichten, dass engagierte Schülerinnen der Klassenstufen 10 und 11 bereit sind, eine große Verantwortung für die jüngeren Mitglieder der Kollegsgemeinschaft zu übernehmen. Dafür entwickelten sie in den vergangenen Wochen verschiedene Workshops rund um das digitale Miteinander und zu aktuellen Herausforderungen im Internet.
Nachdem die neu eingeführten Medienscouts mit Frau Stockkamp und Herrn Dehning die Workshops eigenhändig entwickelt haben, stiegen sie nun in die Pilotphase ein. Gemeinsam mit den betreuenden Lehrkräften hielten sie ihre ersten Workshops, reflektierten hinterher über das aktuelle Konzept und werden in den kommenden Wochen daran arbeiten, die Workshops methodisch noch weiter zu verfeinern.
Langsam sollen zunächst die fünften Klassen an die Themen Umgang in Chaträumen - insbesondere an Regeln im Klassenchat - und sozialer Umgang im Internet herangeführt werden. Dafür entwickeln sie eigene Regeln und diskutieren darüber, welches Verhalten akzeptabel ist. Zudem erhalten sie Strategien, falls sie mit problematischem Verhalten konfrontiert werden.
Die sechsten Klassen bauen auf diesem Fundament weiter auf. Sie diskutieren mit den Medienscouts die ernste Grenze zwischen Spaß und Cybermobbing, analysieren dafür verschiedene Alltagssituationen und werden für einen Umgang miteinander sensibilisiert. Insbesondere die Gruppenarbeit gefiel den Schülerinnen und Schülern sehr. „Ihr müsst unbedingt noch einmal wiederkommen“ lautete die Forderung am Ende der gemeinsamen Doppelstunde. Marie-Sophie Kreutzberg, Marlene Lausterer und Theresa Lenz (alle KS11) schätzten die Interaktion sehr. Auch der Klassenlehrer der 6b, Herr Köpcke, der sich vor Begeisterung an dem Projekt mit in den Stuhlkreis begab, war sichtlich zufrieden. Seiner Einschätzung zufolge habe die starke Interaktion zwischen den Schülerinnen und Schüler ein großes Potenzial. Workshops zu diesen Themen hätten oft einen zu belehrenden Charakter, wenn sie von Lehrkräften durchgeführt werden.
Auch die siebte Klasse war sichtlich an den Workshops interessiert. Für diese Klassenstufe steht das Thema „Selbst- und Fremdbild“ auf dem Programm. Bereits in der Einstiegsphase zeigte sich, wie hoch der Redebedarf der Schülerinnen und Schüler ist. In einer Zeit, in der viele Ideale präsent sind und Influencer immer wieder auf die jüngere Generation einwirken, diskutierten die Schülerinnen und Schüler mit den Medienscouts über den eigenen Selbstwert und Strategien, diesen in das eigene Bewusstsein zu rufen.
Als Erweiterung zur bisherigen iPad-Einführung werden die Medienscouts in Zukunft zur „FOMO“ - fear of missing out - einen Workshop halten. Auch hier überzeugten lange Praxisphasen und ein intensiver Austausch die Klasse 9b. Die Schülerinnen und Schüler entwickelten Strategien, mit dem Druck der sozialen Medien umzugehen und sich bewusst dazu zu entscheiden, eine Auszeit zu nehmen und sich auf andere Dinge zu konzentrieren. Viele der Schülerinnen und Schüler offenbarten, dass sie einen deutlichen Druck verspüren, immer ihre neuesten Nachrichten zu überprüfen, um nicht abgehängt zu werden.
Nach einer kurzen Überarbeitungsphase werden die Scouts die überarbeiteten Workshops in den Parallelklassen der jeweiligen Stufe neu erproben. So entsteht schon bald ein umfangreiches Workshopangebot.
Beim diesjährigen Pfingstfest werden die Medienscouts Einblicke in ihre Arbeit geben.