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Trauer um Papst Franziskus

Papst Franziskus, Mitglied des Jesuitenordens, ist am Ostermontag (21. April) im Alter von 88 Jahren verstorben. Noch am Ostersonntag hatte sich der Papst der Öffentlichkeit auf dem Petersplatz gezeigt und den Segen "Urbi et Orbi" erteilt. Die Jesuiten trauern und sind zugleich dankbar für sein Leben und Wirken in der Kirche und in der Gesellschaft Jesu – und vor allem für die Menschen. 
„Wir sind betrübt über seinen Tod, doch gleichzeitig empfinden wir tiefe Dankbarkeit gegenüber Gott, dem Vater, der so reich an Barmherzigkeit ist, für all das Gute, das wir durch den Dienst eines ganzen Lebens empfangen haben“, sagte Pater Arturo Sosa SJ, Generaloberer der Jesuiten in Rom. „Wir danken auch für die Art und Weise, wie Papst Franziskus die Kirche während seines Pontifikats geführt hat, in Gemeinschaft und Kontinuität mit seinen Vorgängern, in dem Bestreben, den Geist und die Leitlinien des Zweiten Ökumenischen Konzils von Vatikan II in die Praxis umzusetzen.“ Pater Sosa erinnerte auch an den besonderen Moment im März 2020, als Papst Franziskus allein auf dem Petersplatz für die Menschheit und ein Ende der Corona-Pandemie betete. „Für Papst Franziskus ist der Dialog untereinander, zwischen politischen Gegnern oder zwischen Religionen und Kulturen, der Weg, um weiterhin Frieden und soziale Stabilität zu fördern, um ein Klima des gegenseitigen Verständnisses, der Fürsorge und der solidarischen Unterstützung zu schaffen", sagte Sosa.
P. Thomas Hollweck SJ, Provinzial der Jesuiten in Zentraleuropa, bezeichnete Papst Franziskus als „beeindruckend, überzeugend und glaubwürdig“. Seine Schlichtheit und Einfachheit seien nicht nur in seinen Worten, sondern vor allem in seinem Verhalten spürbar gewesen. „Die Begegnung mit Menschen schien Papst Franziskus immer wichtig zu sein. Auf mich wirkte er sehr unmittelbar in der Begegnung. Er war den Menschen menschlich zugewandt, die gerade vor ihm sind, und begegnete allen mit offenen Augen, die ein offenes Herz zeigten.“ Pater Hollweck hob zugleich den Einsatz des Papstes für die Schöpfung hervor. „Die Enzyklika Laudato si’ von Papst Franziskus hat mich beeindruckt. Ich habe sie von Anfang bis Ende gelesen, was ich nicht von jeder Enzyklika sagen kann. Es ist bemerkenswert, wie viele Menschen sie gelesen und innerlich aufgenommen haben. Diese Enzyklika hat wirklich etwas bewirkt.“
Dass Papst Franziskus Jesuit war, habe man ihm manchmal angemerkt, so Pater Hollweck, „vor allem, was die „Unterscheidung der inneren Regungen“ betrifft, oft als „Unterscheidung der Geister“ bezeichnet. Diese Unterscheidung hat Franziskus selbst praktiziert und als wertvolles geistliches Instrument in der Gemeinschaft der Kirche gestärkt. Uns Jesuiten gegenüber hat er die Bedeutung der Unterscheidung betont. So hat er uns die erste Apostolische Präferenz – eine Unterscheidung, die in der praktizierten Gottesbeziehung wurzelt –, als das Wichtigste aufgetragen. Wie hoch er die Unterscheidung schätzte, zeigte sich auch in seinem Bemühen um Synodalität in der Kirche.“

                                                                                   Requiescat in pace (R.I.P.)

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