Verabschiedung von Schulleiter Michael Becker
Nach 38 Jahren am Kolleg St. Blasien und seit 2018 als Kolleg-Schulleiter wurde Michael Becker am Pfingstsonntag feierlich in den Ruhestand verabschiedet. Direkt im Anschluss an den Pfingstgottesdienst im Dom kam die Kollegsgemeinschaft und Gäste in der Pater-Alfred-Delp-Halle zusammen, um Herrn Becker für seinen langjährigen Dienst Danke zu sagen.
Den musikalischen Auftakt gestaltete die Big Band des Kollegs unter Leitung von Klaus Weißenbach. In der Begrüßung würdigte Cathrin Stoll, stellvertretende Schulleiterin, das langjährige Wirken Beckers. Danach hielt Kollegsdirektor Pater Hans-Martin Rieder SJ die Laudatio, der das pädagogische Wirken Beckers beschrieb, das von beeindruckender Reflexions- und Diskursfähigkeit sowie Menschlichkeit geprägt war.
Pater Rieder erinnerte an Beckers erste Abiturrede als Schulleiter im Sommer 2019. Damals hatte er die Friedenspreisträgerin Carolin Emcke zitiert: „Wir dürfen uns nicht wehrlos und sprachlos machen lassen. Wir können sprechen und handeln. Wir können die Verantwortung auf uns nehmen. Und das heißt: Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt.“ Becker hatte daran anschließend seine Botschaft mit den Worten zusammengefasst: „Reden wir miteinander, ringen wir miteinander, geben wir einander Raum. Dann kann es gelingen, dass wir gemeinsam die Verantwortung für Welt und Gesellschaft auf uns nehmen und tragen.“ Diese Haltung, so Rieder, habe nicht nur einem Abiturjahrgang Orientierung gegeben, sondern Beckers Wirken als Lehrer, Pädagoge und Schulleiter ausgezeichnet – „zum Segen für unzählige Schülerinnen und Schüler, Eltern sowie Kolleginnen und Kollegen.“
In den anschließenden Grußworten – Frau Hüdepohl, Delegatin für Schulen des Jesuitenordens, Frau Spiegelhalter als Elternvertreterin sowie Herr Rudolf aus dem Kreis der Schulleiterkollegen – wurde deutlich, wie sehr sich Michael Becker für die ignatianische Pädagogik und Bildung am Kolleg über viele Jahre eingesetzt hat.
In seinen Abschiedsworten lud Michael Becker die Zuhörer zu einer Zeitreise durch seine Jahre am Kolleg ein. Er erinnerte sich an seine Anfangszeit, als in den Medienräumen noch 16-mm-Projektoren und Epidiaskope standen und in der Teeküche ein Matrizenapparat seinen unverwechselbaren Spiritusgeruch verströmte. „Es gab fünf transportable Overheadprojektoren – James-Bond-Modelle nannten wir sie – man musste die richtigen Knöpfe in der richtigen Reihenfolge drücken, damit sich das Wunderwerk entfalten ließ“, berichtete Becker mit einem Lächeln. Auch die Wandlungen im Internats- und Schulalltag hob er hervor: „Wir haben mittlerweile 50 Mädchen mehr als Jungen in der Schule, das Klima ist anders. Gruppenarbeit, digitale Medien und vieles andere mehr sind heute selbstverständliche Elemente im Unterrichtsalltag.“
Mit einem eigens gedichteten Lied des Chors aus Kollegslehrern, das humorvoll die Reise von Herrn Becker vom Saarland nach St. Blasien gestaltete, und der Geschenkübergabe sowie einem Sektempfang im Foyer klang diese Feier aus.