Jesuiten – Wer wir sind

Wer wir sind

Die Jesuiten sind ein kirchlicher Orden.

Das Fundament des Ordenslebens bildet der persönliche Glaube und die persönliche Bindung an Jesus Christus. In den Geistlichen Übungen, den Exerzitien, meditiert jeder Jesuit das Leben Jesu; im Gebet stellt er sich die Frage, ob Gott ihn zum Ordensleben in der Nachfolge Jesu berufen hat. Daher der Name des Ordens: Gesellschaft Jesu (lat. Societas Jesu, abgekürzt SJ). Mit ihren Gelübden binden sich die Jesuiten an Jesus Christus und versprechen Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam.

Was wir wollen

Die Jesuiten sind ein apostolischer Orden.

Gemäß ihrem Selbstverständnis nehmen die Jesuiten mit ihrer Arbeit und durch ihr Gebet teil an der Sendung Jesu. Ignatius und die ersten Jesuiten sprechen davon, dass sie den Seelen helfen (lat. animas iuvare). Das Ziel der Jesuiten ist also die Seelsorge im weitesten Sinn. Dazu zählen vor allem die Verkündigung des Glaubens und der Einsatz für soziale Gerechtigkeit.

Wie wir vorangehen

Die Jesuiten sind ein mobiler Orden.

Das Vorangehen der Jesuiten ist geleitet von der Suche nach dem Magis - nach dem, was Gott und den Menschen mehr (lat. magis) dient. Darum waren die ersten Jesuiten Wanderprediger und Missionare. Bis heute leben die Jesuiten deshalb nicht stabil in Klöstern, sondern in Kommunitäten an wechselnden Orten. Viele Kommunitäten sind einem bestimmten Werk, beispielsweise einer Pfarrei oder einer Schule, angegliedert. Weil die Mitglieder derselben Kommunität oft in ganz verschiedenen Bereichen arbeiten, gibt es kein gemeinsames Chorgebet. Sie tragen überdies auch kein Ordensgewand.

Was wir tun

Die Jesuiten sind ein internationaler Orden.

Der Orden ist derzeit in 119 Ländern der Erde vertreten. Ihm gehören derzeit etwa 22.000 Mitglieder an. Die Jesuiten leben und arbeiten in ganz verschiedenen Bereichen. Aufgrund ihres besonderen Gelübdes der Seelsorge für die Jugend sind sie vor allem in Schulen und Universitäten, in der Jugend- und Studentenarbeit tätig. Darüber hinaus arbeiten sie in Pfarreien, Krankenhäusern und Gefängnissen, in der Flüchtlings- und Sozialarbeit, in Exerzitienhäusern und Beratungsstellen, bei kirchlichen Verbänden, im Fernsehen und im Radio; sie geben Zeitschriften heraus.

Wie alles anfängt

Die Jesuiten sind ein Priester- und Brüderorden.

Die Ausbildung eines Jesuiten beginnt mit einer zweijährigen Probezeit, dem Noviziat. Danach trifft der einzelne eine Vorentscheidung, ob er als Bruder oder als Priester im Orden leben möchte. An das Noviziat schließen sich in der Regel die Studien der Philosophie und der Theologie an. Sie werden unterbrochen von längeren Praktikumszeiten in verschiedenen Bereichen. Meistens folgt - je nach dem späteren Arbeitsfeld - ein Aufbau- oder Spezialstudium. Wer sich für den Weg des Bruders entscheidet, kann jedoch ebenso gut einen Ausbildungsberuf erlernen. Am Ende der Ausbildung, nach zwölf bis fünfzehn Jahren, folgt eine weitere Probezeit, das Tertiat. Erst danach legen die Jesuiten ihre Letzten feierlichen Gelübde ab.

Wenn Sie Interesse am Jesuitenorden haben

Wollen Sie Genaueres über den Jesuitenorden erfahren, oder möchten Sie das Leben der Jesuiten kennen lernen, wenden Sie sich bitte an:

P. Clemens Blattert SJ
berufung@jesuiten.org

Website der deutschsprachigen Jesuiten

Literatur: Der Jesuitenorden heute, hrsg. von Stefan Kiechle und Clemens Maaß, 2000, Topos plus, 8,90 Euro.